Wattwanderung
Die Wattwanderung ist eine Wanderung im Wattenmeer. Als Watt wird
dabei der Meeresboden bezeichnet der bei Ebbe freigelegt wird und in
erster Linie aus Schlick besteht. Trotz dieses schlammigen Untergrunds
sinkt man beim Wattwandern nicht zu tief ein und kann daher sehr
entspannt laufen. Im Sommer gehen viele Wanderer bei der Wattwanderung
auch barfuß, um das gute Gefühl erleben zu können. Viele Wanderer
empfinden die Wattwanderung ohne Schuhe als sehr angenehm, da
insbesondere im Sandwatt die Füße eine natürliche Massage erhalten, was
für den gesamten Körper für Entspannung sorgt.
Die Wattwanderung wird in Deutschland an der Nordsee angeboten. Hier
finden sich zahlreiche Wanderwege, die man allerdings nicht allein gehen
sollte, sofern die Erfahrung bei einer Wattwanderung fehlt. Um dennoch
auf das Erlebnis Wattwanderung nicht verzichten zu müssen, bieten
zahlreiche Führer das Wattwandern an, denen man sich problemlos
anschließen kann. Die Führer kennen diese Wege, die beim Wattwandern
beschritten werden, sehr gut und können so mit vielen Informationen
aufwarten. Gleichzeitig kennen die Guides die Zeiten für Ebbe und Flut,
so dass bei der Wattwanderung keine Gefahren zu befürchten sind. Würden
Wanderer nämlich durch die Flut überrascht, könnte der Rückweg
abgeschnitten sein, so dass sogar Lebensgefahr beim Wattwandern drohen
kann.
Im Rahmen einer Wattwanderung ist es nicht nur möglich, die klare und
reine Meeresluft einzuatmen, die bei vielen Menschen eine heilende
Wirkung hinterlässt. Der Salzgehalt in der Luft ist insbesondere für die
Atemwege positiv, wodurch sogar Menschen mit Asthma und chronischen
Atemwegserkrankungen profitieren können.
Neben dem positiven gesundheitlichen Aspekt ist eine Wattwanderung
aber auch durchaus spannend, denn beim Wattwandern kann das Wattenmeer
sowie seine Besonderheiten näher kennengelernt werden. Viele Menschen
erkennen bei der Wattwanderung zum ersten Mal, dass es im Wattboden auch
Lebewesen gibt, die hier im Detail beobachtet werden können. So leben
hier beispielsweise Muscheln oder kleine Meeresbewohner, die eine Zeit
lang auch ohne das Nordseewasser überleben können. Während der
Wattwanderung können die Wattführer dann über diese Tiere informieren.
Mitunter ist es sogar möglich, einige Tiere selbst in die Hand zu nehmen
und zu bestimmen.
Das Wattenmeer in Deutschland steht unter Naturschutz. Wanderer
müssen daher einige Besonderheiten beachten und dürfen die Wattwanderung
daher nicht auf verbotene Bereiche ausdehnen. Auch aus diesem Grund
lohnt es sich, das Wattwandern in geführten Gruppen zu unternehmen, um
bei der Wattwanderung keine Tiere oder Pflanzen zu beschädigen.
Schließlich sollen auch nachfolgende Generationen Freude an einer
Wattwanderung haben.
Die Wattwanderung ist eine Wanderung, die sich für alle Menschen sehr
gut eignet. Sowohl jüngere wie auch ältere Menschen sind beim
Wattwandern von der Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt im Wattenmeer
fasziniert und freuen sich über die neuen Erfahrungen, die beim
Wattwandern gesammelt werden können. Weiterhin genießen Erwachsene die
noch unberührte Natur und die positive Wirkung des Nordsee-Klimas.
Doch nicht nur Erwachsene, auch Kinder haben viel Freude bei einer
Wattwanderung. Egal, ob eine solche Wattwanderung mit den Eltern, in
einer Jugend- und Kindergruppe oder aber mit den Großeltern durchgeführt
wird, immer ist es möglich, beim Wattwandern Neues zu erleben, was auch
Kinder immer wieder fasziniert. Einige Touristen-Informationen bieten
sogar speziell für Kinder eine geführte Wattwanderung, auf der dann
gemeinsam mit dem Naturführer Pflanzen- und Tierbestimmungen
durchgeführt werden können. Für viele Kinder ergeben sich in diesem
Zusammenhang bleibende Eindrücke einer Wattwanderung, die bei anderen
Wanderungen nicht erzielt werden können.
In Deutschland ist das Wattwandern vor allem rund um die ost- und
nordfriesischen Inseln beliebt. Zu den beliebtesten Wanderstrecken für
eine Wattwanderung gehören die Strecken zwischen den nordfriesischen
Inseln Amrum und Föhr, aber auch Wanderungen zu den ostfriesischen
Inseln Norderney, Baltrum und Spiekeroog sind bei vielen Einheimischen,
aber auch bei Touristen gleichermaßen beliebt. Die Tourst-Informationen
der jeweiligen Inseln geben gerne Auskunft über die Wattwanderung und
zeigen auch, wo das Wattwandern in der jeweiligen Jahreszeit gerade
besonders zu empfehlen ist.
Eine spezielle Ausrüstung ist für eine Wattwanderung nicht notwendig.
Wer sich für eine barfuß Wattwanderung entschieden hat, benötigt nicht
einmal festes Schuhwerk. Lediglich ein kleines Handtuch im Rucksack kann
helfen, die nach der Wattwanderung nassen Füße zu trocknen. Soll
hingegen mit Schuhen im Watt gewandert werden, ist festes Schuhwert zu
empfehlen, ideal sind dabei auch Gummistiefel, sollte man doch einmal
tiefer ins Watt einsinken. Zudem kann etwas Proviant im Rucksack für
eine angenehme Wattwanderung sorgen, ein erfrischendes Getränk an warmen
Tagen kann beispielsweise für Abkühlung sorgen. Anders als bei anderen
Wandertouren findet man beim Wattwandern schließlich keine
Einkehrmöglichkeiten, sondern muss bis zum Ende der Wattwanderung
warten, bis man ein gutes Essen und ein erfrischendes Getränk genießen
kann.

Wattwanderung
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